Nachdem sich nun ja das Beta-Forum bei EA als überbleibsel aus früheren Zeiten herausgestellt hatte, stehen wir alle wieder genauso schlau da, wie vorher. Doch ganz so duster scheint es dann doch nicht zu sein und wir erhalten aus Stockholm dann doch noch eine Mitteilung in Form eines Interviews mit Level-Designer Björn Sundell (aka zara5ustra), der bezüglich Patch 1.5 für Battlefield 2 (BF2) und der damit in Verbindung stehenden Karte ein paar Informationen preis gibt, insbesondere fällt auch endlich der Name zur Map. Zudem erhalten wir auch einen Einblick in die Technik.

Operation Blue Pearl
Nach allem, was wir in den Gaming-Foren gelesen haben, war uns klar, dass dem Spiel eine kompakte Infanterie-Karte mit der PLA fehlt. Mit diesem Hintergedanken haben wir die neue Karte gebaut und das ist das Ergebnis davon. Die Karte, die wir Operation Blue Pearl getauft haben, wird in den Patches für Battlefield 2 (1.5) und 2142 (1.51) erscheinen.

Limitierungen
Wie ihr alle wisst, ist BF2 schon eine Weile draußen und viele Spieler haben einen Rechner, mit dem sie das Spiel auf hohen Einstellungen spielen können. Aber wir, die wir offizielle Inhalte herstellen, müssen auch immer die niedrigen Einstellungen im Blick behalten wenn wir eine Karte machen. An diesem Punkt kommt der Fog of War ins Spiel. Wenn wir hier bei DICE Karten machen, haben wir im Hintergrund immer Programme laufen, mit denen die Draw-Calls überprüft werden.

Draw-Calls
Unter einem Draw-Call versteht man im Spiel das übermitteln einer Textur von der Gamine-Engine an den Speicher der Grafikkarte, damit diese das Objekt auf dem Bildschirm darstellen kann. Je mehr Draw-Calls ein Spiel verursacht, desto mehr leidet die Performance des PCS. Durch die überprüfung stellen wir sicher, dass die Draw-Calls an keiner Stelle der Karte das Limit überschreiten.

Insiderwissen
Ein weiterer wichtiger Aspekt von knackigen Citymaps ist eine gewisse Dichte von Objekten (Anm. d. Red: i.d.R. Häuser). Der einzige Weg das zu ermöglichen ist die Verwendung von Nebel um weiter entfernte Objekte einzuhüllen. Darum setzen wir übrigens auch keine Luftfahrzeuge auf diesem Typ Karte ein. Auf dem Boden ist der Blick oft durch Gebäude blockiert, aber aus der Luft kann der 180-Grad-Blick auf die Stadt schnell zu einem überschreiten der maximalen Draw-Calls führen.

Omaha lässt grüßen
Obwohl die Karte alle Inhalte des Originalspiels nutzt, haben wir versucht etwas zu schaffen das sich neu anfühlt. Wie bereits erwähnt, ist es eine Infanteriekarte mit der PLA, die es bisher nicht gibt. Dazu haben wir uns hier bei DICE umgeschaut und versucht Objekte zu verwenden, die im Spiel bisher nicht so oft verwendet werden. Diese zu finden sorgt hoffentlich für einen kleinen Aha-Effekt. Dazu sind wir hier der Meinung, das BF2 ein Szenario mit einer Landung am Strand fehlt, wie Omaha Beach für BF42. Darum haben wir diese Map zu einem solchen Szenario gemacht und wir hoffen, es gefällt euch.

Feedback aus der Beta
Wenn wir diese Map in der Open Beta veröffentlichen, sind wir deshalb wirklich daran interessiert, was ihr davon haltet. Wir wollen wissen, welche Veränderungen die Maps besser machen und natürlich auch, ob Bugs gefunden werden. Wenn ihr daran interessiert seid, dass diese Karte ein gutes Spielerlebnis wird, gebt uns bitte Rückmeldung. Bevor ihr das tut, ist es jedoch wichtig eine Sache zu wissen. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Map gedacht ist: als Szenario bei dem sich die Infanterie durch eine Stadt kämpft. Darauf liegt der Fokus. Fahrzeuge sollen dem Gameplay eine Note geben, aber nicht das Infanterie-Szenario zerstören. Das gesagt, gibt es einige offene Fragen.

Funktioniert das mit der Landung?
Damit die Landung funktioniert, dürfen die US-Truppen nicht von der PLA geowned werden (Anm. d. Red: hat der wirklich so gesagt). Anti-Tanks sehen wir deshalb selbst als Risiko und deshalb ist das einer der wesentlichen Punkte, zu dem wir Rückmeldung von euch brauchen. Behaltet dabei im Auge, dass die Landung hart aber nicht unmöglich sein sollte. Und so auch nicht langweilig.

Ist es zu einfach die Chinesische Base einzunehmen?
Auf einer Assault-Karte möchten wir gerne einen stetigen Mahlstrom haben, der den Kampf langsam in den hinteren Bereich der Map schiebt. Wir haben dabei ein Schlupfloch für den Fall gelassen, dass die Front-Flagge zu stark vereidigt wird. Allerdings wird das sicherlich auch kein Spaziergang.

Bugs
Leider schaffen es diese ärgernisse immer irgendwie durchzurutschen. Es wird Stellen geben an denen ihr stecken bleibt, in Objekte gelangt oder andere Fehler erlebt. Bitte lasst uns dies ebenfalls wissen.

Kommentar der Redaktion
Das Interview bietet interessante Einblicke, lässt den Leser aber an einigen Stellen alleine. Die beschriebene Landung am Strand wurde bisher nicht in Form von Videos oder Screenshots gezeigt. Die einzigen bisher bekannten Bilder sind die Aufnahmen des Besuchs der Total-Gaming-Network-Crew bei DICE. Diese wurden jedoch hauptsächlich in der Stadt aufgenommen und zeigen wenig vom Wasser. Es ist schade, dass bisher keine Aufnahmen aus den Schlauchbooten zur Verfügung stehen. Interessant sind die Parallelen zu Karkand, die mit dem Schlupfloch eindeutig zu erkennen sind. Denn auch auf der beliebten Citymap führt neben dem direkten Weg auch das eine oder andere Schlupfloch zur gegnerischen Basis.

eSportler vor!
Wie Sundell in dem Text weiter festhält, ist die Karte ein Experiment. An der Minimap wird deutlich, dass die Amerikaner sich ordentlich anstrengen müssen um das Ufer zu erreichen. Ob das Gameplay stimmt, muss also ausgiebig getestet werden und man kann sich deshalb eigentlich nur wünschen, dass wenigstens eine der großen Ligen einen Beta-Cup startet und die Karte so von ausgeglichenen Teams unter Turnierbedingungen testet. Dazu sind Communities aufgerufen, sich nach fast vier Jahren aufzuraffen und Community-Wars zu veranstalten. Und nicht zuletzt darf eins nicht fehlen: die Rückmeldung. Wenn das Konzept nicht klappt, müssen das die Entwickler wissen. Das gesagt, fehlt nur noch eins: der Patch